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Ferkel in der DigiSchwein-Ferkelaufzucht in Bad Zwischenahn-Wehnen (Landkreis Ammerland), © Jantje Ziegler
Ferkel in der DigiSchwein-Ferkelaufzucht in Bad Zwischenahn-Wehnen (Landkreis Ammerland), © Jantje Ziegler

LWK Niedersachsen / 07.11.2022
Zwischen DigiSchwein und Weidetierhaltung: Landwirtschaftskammer Niedersachsen informiert über aktuelle Themen auf der EuroTier

Auf der Messe EuroTier (15. bis 18. November) in Hannover stehen die LWK-Fachleute dem Publikum für Gespräche zur Verfügung.

Pressemitteilung / (Hannover) Die Digitalisierung in der Schweinehaltung, die ökologische Tierhaltung sowie die Herdenschutzberatung sind die Schwerpunktthemen, mit denen sich die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) bei der EuroTier 2022 vom 15. bis 18. November auf dem Messegelände Hannover präsentieren wird.

Digitalisierung

Am Gemeinschaftsstand des Verbands der Landwirtschaftskammern (VLK) in der Messehalle 26 (Stand B13) ist die LWK u.a. mit ihrem Flaggschiffprojekt „Experimentierfeld DigiSchwein“ vertreten. Anhand des Modells einer Sensorstation werden die digitalen Möglichkeiten einer Einzeltier-bezogenen Datenerfassung und -nutzung in der Schweinehaltung aufgezeigt. Das Projekt hat zum Ziel, den Prototyp eines digitalen Frühwarn- und Entscheidungshilfesystems für schweinehaltende Betriebe zu entwickeln. DigiSchwein gehört in Niedersachsen zu den drei besten Projekten im Rahmen der Auszeichnung „Digitaler Ort des Jahres“.

Um DigiSchwein sowie weitere Digitalisierungsprojekte in der Tierhaltung geht es auch am Stand F21 (ebenfalls in Halle 26), dem Gemeinschaftsstand der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten Experimentierfelder.

Ökologische Landwirtschaft

Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. In der Folge haben auch die Landwirt*innen in Niedersachsen den ökologischen Landbau und die ökologische Tierhaltung ausgebaut. Obwohl der Bio-Boom in der aktuellen Situation schwächelt, so ist doch der längerfristige Zukunftstrend klar erkennbar. Welche Möglichkeiten und Chancen, aber auch welche Risiken mit einer Betriebsumstellung verbunden sind, erklären die LWK-Fachleute bei der EuroTier.

Herdenschutz

Unbedingt zu empfehlen ist ein Besuch des LWK-Standes auch Weidetierhaltenden. Hintergrund: Gewinnt einerseits die Weidehaltung kleiner und großer Wiederkäuer zunehmend an Bedeutung, entwickelt sich andererseits auch die Wolfspopulation in einem rasanten Tempo. Zum bestmöglichen Schutz der Weidetiere ist deshalb in der LWK die Herdenschutzberatung initiiert worden, durch die landesweit Fachberater*innen für Präventionsmaßnahmen zur Verfügung stehen. Am Messestand zeigen diese Fachleute, wie wolfsabweisende Zäune für die verschiedenen Weidetierarten gestaltet werden sollten.

Energie, Bauen, Technik

Zahlreiche Betriebe kämpfen mit sehr stark gestiegenen Energiekosten. Wie sich die Energieeffizienz in der Tierhaltung steigern und damit die Kosten reduzieren lassen, erklären die Profis des LWK-Fachbereichs Landtechnik, Energie, Bauen, Immissionsschutz. Außerdem beantworten sie bauliche und technische Fragen, zum Beispiel zur optimalen Klimaführung oder der Abluftreinigung, und geben Einblicke in laufende, von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung geförderte Projekte zu den Bereichen NIRS (Nahinfrarotspektroskopie; MuD-NIRS) und Wirtschaftsdüngeraufbereitung (MuD-Slurry Upgrade).

Betriebswirtschaft

Für betriebswirtschaftliche und fördertechnische Fragestellungen stehen die LWK-Unternehmensberater*innen bei der EuroTier zur Verfügung. Sie helfen bei der Zukunftsplanung der Unternehmen unter den anspruchsvollen Rahmenbedingungen der laufenden Transformation in der Landwirtschaft.

Mit betriebswirtschaftlichen Strategien und Instrumenten lässt sich ein landwirtschaftlicher Betrieb optimal aufstellen. Dies gilt besonders, wenn sich im Betrieb viel ändert. Die Beratungsfelder umfassen die Analyse des Betriebes ebenso wie eine Liquiditäts- oder eine umfassende Unternehmensplanung. Hinzu kommt die Kombination dieser Maßnahmen mit Fördermöglichkeiten wie dem Investitions- und Zukunftsprogramm, den neuen Tierwohlförderprogrammen, der Agrarinvestitionsförderung oder der flächenbezogenen Agrarförderung, die sich mit der neuen GAP 2023 erheblich ändert.

Ausbildung in den grünen Berufen

Grüne Berufe liegen nach wie vor im Trend, wie Erhebungen der LWK zeigen. Die Ausbildungsverträge sind über die Jahre hinweg auf einem stabilen Niveau: Für 2022 liegt die Anzahl landesweit bei rund 5.400 Ausbildungsverträgen (2021: 5.329). Für junge Menschen, die einen der zwölf Grünen Berufe ergreifen möchten, ist die EuroTier wie immer ein hervorragender Anlaufpunkt. Gern beantworten die LWK-Ausbildungsberater*innen alle Fragen. Noch ist es übrigens möglich, Ausbildungsverträge für 2022/23 abzuschließen. Wer sich vorab informieren möchte, kann das auf www.talente-gesucht.de tun, der LWK-Webseite zur Berufsorientierung.

Fischerei

Als Bundesland mit einer langen Küstenlinie an der Nordsee ist die LWK natürlich auch der Fischerei verpflichtet. Neben der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei spielt die Binnenfischerei und Aquakultur mit ihren traditionellen Teichwirtschaften und den modernen Kreislaufanlagen eine wichtige Rolle. Vordergründig denken Landwirt*innen bei einer möglichen Aufgabe ihrer Nutztierhaltung auch über den Einstieg in die Aquakultur nach. Spätestens dann sollte die Beratung des LWK-Fachbereiches Fischerei genutzt werden, um die realen Chancen auszuloten sowie Aufwand und Ertrag gegenüberzustellen. Meistens ist schnell zu erkennen, dass ein solches Vorhaben nicht so einfach ist – und unbedingt kompetente Fachberatung und Planung erforderlich sind.

Haltungskonzepte

Auf dem Spotlight-Stand der „Gesamtbetrieblichen Haltungskonzepte“ (Halle 26, A10) sind die Rinder-, Schweine- und Geflügelfachleute der LWK vertreten. Da Versuche und Demonstrationen zu aktuellen und zukünftigen Fragestellungen der Praxis bei der LWK eine große Rolle spielen, aus denen Beratungsempfehlungen entwickelt werden, kann die LWK den landwirtschaftlichen Betrieben neue Eckpunkte für Entwicklungen geben, aber auch vor Fehlinvestitionen oder Schäden bewahren. Am Messestand kann anhand von Stallmodellen intensiv die Weiterentwicklung in der Tierhaltung diskutiert werden.

Netzwerk Fokus Tierwohl

Das bundesweit agierende Projekt „Netzwerk Fokus Tierwohl“, an dem die LWK maßgeblich beteiligt ist, ist direkt neben dem VLK-Stand zu finden (Stand A13, Halle 26). Ziel des Projekts bzw. der drei Projekt-Geschäftsstellen Rind, Schwein und Geflügel ist es, das erarbeitete Fachwissen an die Landwirt*innen sowie die übrigen Akteure der Lebensmittelkette bis hin zu den Verbraucher*innen zu vermitteln. Die LWK ist als verantwortliche Einrichtung für die Geschäftsstelle Geflügel mit ihren Fachleuten vor Ort und informiert über neue Erkenntnisse in der Legehennen-, Hähnchen- und Putenhaltung.

weitere Informationen: LWK Niedersachsen, www.lwk-niedersachsen.de