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Dr. Dirk Koeckler, © AGRAVIS
Dr. Dirk Koeckler, © AGRAVIS

AGRAVIS / 10.10.2022
Köckler fordert beim Landwirtschaftstag von PolitikerInnen Verlass ein

Pressemitteilung / (Münster) Die LVM-Versicherung hat in diesem Jahr zum ersten Mal zusammen mit der AGRAVIS den Landwirtschaftstag in Münster ausgerichtet. Mehr als 500 Gäste waren ins Messe- und Congress Centrum Halle Münsterland gekommen. Sie sahen lebhafte Diskussionen zwischen Landwirtschaft, Politik und Handelspartnern.

Auftakt mit Cem Özdemir

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir begrüßte die Gäste via Videobotschaft. Darin kündigte er unter anderem eine rasche Umsetzung der Vorschläge der Borchert-Kommission an. Das Thema Tierwohl war somit gesetzt.

Staatliche Tierhaltungskennzeichnung sorgt für Diskussionsstoff

Flächenversiegelung, nachhaltige Produkte und mehr Tierwohl – darüber diskutierten die jungen Landwirtinnen Gesa Langenberg, Katharina Leyschulte, Marie von Schnehen und Junglandwirt Tobias Roeren-Wiemers mit Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick. Dabei wurde deutlich: Bei der Umsetzung und Gestaltung der verpflichtenden staatlichen Tierhaltungskennzeichnung liegt einiges im Argen. Nick betonte, dass wenn das Gesetz beschlossen sei, noch Änderungen möglich seien. Kritik gab es unter anderem an der fehlenden Finanzierung für Stallumbauten. Gesa Langenberg brachte die Skepsis vieler im Plenum zum Ausdruck: „Die vorgesehenen 150 Millionen Euro reichen nicht aus.“

Nachhaltigkeit in der Landwirtschafts-Branche

Die aktuellen Krisen und Perspektiven waren ebenso ein Thema in der Diskussionsrunde „Wandel braucht Verlässlichkeit: Wie positionieren sich die Partner in der Kette?“. AGRAVIS-Vorstandsvorsitzender Dr. Dirk Köckler, WLV-Präsident Hubertus Beringmeier, Michael Schulze Kalthoff von Westfleisch sowie Dr. Leif Balz von der Schwarz-Gruppe – zu denen die Supermarktketten Lidl und Kaufland gehören – und Dr. Mechtild Frentrup vom Deutschen Milchkontor sprachen unter anderem über Nachhaltigkeit in der Branche.

AGRAVIS-Vorstand Dr. Köckler sprach auf dem Landwirtschaftstag

Köckler forderte von der Politik verlässliche Rahmenbedingungen ein. Er plädierte dafür, das Potenzial von Hochertragsstandorten auszuschöpfen, um die Versorgungssicherheit und einen möglichst hohen Grad an Selbstversorgung nicht zu gefährden. Trotz der aktuellen Herausforderungen dürfe man das langfristige Ziel des Klimaschutzes und der CO2-Reduktion nicht aus den Augen verlieren. Eine nachhaltige und innovative Landwirtschaft sei Schlüssel zum Erfolg und Teil der Lösung – beispielsweise mit Blick auf die Vielzahl an praxistauglichen und digitalen Anwendungen. „Als systemrelevantes Unternehmen bleiben wir gemeinsam mit dem genossenschaftlichen Verbund auch in herausfordernden Zeiten der starke regionale Partner für die Versorgungssicherheit der Landwirtschaft und der Bevölkerung. Regionale Strukturen sind gerade in Zeiten weltweit gestörter Lieferketten unverzichtbar“, so Köckler.

Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel gab weitere Impulse

Weitere Impulse gab es für die Zuhörer beim Vortrag der Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel. Sie berichtete über ihren schicksalhaften Neustart, nachdem sie einen Trainingsunfall erlitten hatte. Seitdem sitzt sie im Rollstuhl.

LandwirtInnen präsentierten landwirtschaftliche Konzepte und Ideen

Aktuelle Herausforderungen und praktische Lösungen brachten vier Landwirtinnen und Landwirte den Kongress-Teilnehmenden näher. Sie erfuhren, welche Idee hinter dem Haehnlein-Konzept von Leonie Behrens steckt. Außerdem präsentiere Burkhard Voss sein Konzept zu Lupinen, Henning Fockenbrock berichtete von seinem Biolandbetrieb in Telgte und Rainer Westers legte dar, wie er in seinem Betrieb regenerative Landwirtschaft ermöglicht.

weitere Informationen: AGRAVIS, www.agravis.de