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Pflanzendrinks im Supermarkt, © ballensilage.com
Pflanzendrinks im Supermarkt, © ballensilage.com

BZfE / 08.06.2022
Pflanzendrinks im Trend

Milchalternativen für Kaffee & Co.

Pressemitteilung / (Bonn) Immer mehr Verbraucher und Verbraucherinnen verzichten auf Kuhmilch und greifen zu pflanzlichen Alternativen aus Soja, Hafer oder Mandeln. Aber welche Pflanzendrinks schmecken auch im morgendlichen Kaffee und lassen sich gut aufschäumen?

Damit der Milchschaum auf dem Cappuccino locker und zugleich cremig ist, muss vor allem das Zusammenspiel von Fett und Eiweiß stimmen. Das Eiweiß in der Milch macht den Schaum stabil, und das Fett ist ein wichtiger Geschmacksträger und sorgt gleichzeitig für Cremigkeit. Da kann nicht jeder Pflanzendrink mit der Kuhmilch mithalten.

Die „Sojamilch“ ist der Klassiker unter den pflanzlichen Alternativen und in ihrer Zusammensetzung der Milch am ähnlichsten. Da sie relativ eiweiß- und fettreich ist, lässt sie sich auch gut aufschäumen. Der Geschmack ist angenehm süßlich bis getreidig. Bei zu viel Säure im Kaffee flockt sie aber leicht aus – ebenso wie Mandeldrinks. Eine Alternative sind Haselnussdrinks, die geschmacklich sehr gut zu den Kaffeearomen passen. „Cashewmilch“ lässt sich einfach selbst zubereiten und bildet aufgrund des hohen Eiweiß- und Fettgehalts eine gute Schaumkrone. Ihr Geschmack ist im Kaffee aber gewöhnungsbedürftig.

Im Trend liegen Haferdrinks, die dem Kaffee eine angenehm süßliche Note verleihen. Der Schaum ist passabel und besser als bei Reisdrinks, die kaum Fett und Eiweiß enthalten. Dafür können Reisdrinks mit einem dezenten Geschmack punkten, der den Umstieg von Kuhmilch auf Pflanzendrink im Kaffee erleichtern kann. Auch „Dinkelmilch“ ist eine gute Wahl. Sie gibt dem Heißgetränk eine leicht karamellige Note und bildet einen luftigen Schaum mit gutem Stand.

Inzwischen gibt es für viele Pflanzendrinks auch spezielle Barista-Varianten, die durch den Zusatz pflanzlicher Öle besser schäumen. Allerdings sind sie nicht nur deutlich teurer, sondern auch kalorienreicher und enthalten meist auch mehr Zusatzstoffe als die herkömmlichen Drinks.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Daher gibt es den idealen Milchersatz für den Kaffee nicht. Am besten probiert man sich durch das Sortiment und testet auch verschiedene Marken und Hersteller. Meist braucht es etwas Zeit, bis man sich an den neuen Geschmack gewöhnt hat. Wer eine besonders nachhaltige Wahl treffen möchte, greift zu Milchalternativen mit Zutaten europäischer oder deutscher Herkunft.

Aktuelle Zahlen bestätigen den Trend zu Pflanzendrinks, die je nach Sorte eine klimaschonende und tierfreundliche Alternative zur Milch sein können. So erhöhten sich zum Beispiel die Einfuhr-Zahlen: Im Jahr 2021 wurden 296,1 Millionen Liter Pflanzendrinks nach Deutschland eingeführt. Das waren 42 Prozent mehr als im Vorjahr (208,5 Millionen Liter). Seit 2017 haben sich die Importe mehr als verdreifacht. Pflanzendrinks werden vor allem aus Belgien eingeführt (35,4 %). Weitere Lieferanten sind Schweden (23,4 %), Italien (13,3 %), Österreich (10,8 %) und Frankreich (10,3 %).

Gleichzeitig verringert sich die Nachfrage nach Kuhmilch: Der Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch ist mit 47,8 Kilogramm auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten gesunken. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) hervor. Auch die Produktion von Trinkmilch ist rückläufig. Im Jahr 2021 wurden hierzulande 7,6 Milliarden Liter zum Absatz erzeugt, informiert das Statistische Bundesamt (Destatis). Das waren rund sieben Prozent weniger als im Vorjahr und der niedrigste Wert seit 2002.

Autorin: Heike Kreutz

Kontakt: Bundeszentrum für Ernährung, www.bzfe.de