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Zuckerrübe, © ballensilage.com
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LWK Niedersachsen / 17.10.2023
Was der Green Deal für landwirtschaftliche Betriebe bedeutet

13. Beraterhochschultagung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Isernhagen behandelt am 7. November regionale Konsequenzen der EU-Strategie für die Praxis

Pressemitteilung / (Isernhagen) Der Transformationsprozess in der Landwirtschaft ist mit gewaltigen Herausforderungen für die Betriebe und die Beratung verbunden, die Anforderungen des europäischen Green Deals erfordern ökologische, betriebswirtschaftliche und technische Veränderungsprozesse. Die 13. Beraterhochschultagung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen am Dienstag, 7. November, in Isernhagen (Region Hannover) wird sich daher mit dem Thema „Green Deal in der Praxis – Wo stehen wir?“ befassen.

Bei der Beraterhochschultagung handelt es sich um eine eintägige Veranstaltung, bei der namhafte Referentinnen und Referenten in kompakten Vorträgen die Bindung zwischen landwirtschaftlicher Praxis, Beratung und Forschung verdeutlichen. Die Tagung richtet sich an interessiertes Fachpublikum und bietet die Möglichkeit zum Austausch und zur Diskussion.

Das Programm

Am Vormittag der Tagung soll einerseits eine Bilanz für Niedersachsen gezogen, andererseits ein Blick in die Niederlande geworfen werden. Am Nachmittag zeigen Hochschulen sowie Fachleute aus Beratung und Praxis verschiedene Lösungsansätze für die aktuellen Herausforderungen und Visionen auf.

Professor Dr. Bernhard Brümmer, Vizepräsident für Forschung der Georg-August- Universität Göttingen, wird in seinem Vortrag die Anforderungen des Green Deals darlegen und eine Bilanz ziehen, inwiefern diese bereits in Niedersachsen umgesetzt werden. Im Anschluss werden Vertreterinnen des Ministeriums für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität der Niederlande die Umsetzung des Green Deals in den Niederlanden beleuchten. Dabei werden Jojanneke Vanderveen und Janne Mulders insbesondere die Anforderungen an die Tierhaltung aufweisen.

Am Nachmittag diskutieren Fachleute aus Wissenschaft und Praxis verschiedene Visionen und Lösungsansätze für die verschiedenen Anforderungen des Green Deals in den Schwerpunkten Indoor und Outdoor. Im Schwerpunkt Indoor geben Stephan und Kerstin Klünemann ein Beispiel dafür, wie sie ihren Betrieb Hof Klünemann in Geeste (Kreis Emsland) angepasst haben. Sie berichten, wie sie aus der Sauenhaltung aus- und in die Produktion von Chicorée eingestiegen sind. Innerhalb von drei Jahren stellten sie ihren Betrieb mit 30 Hektar Ackerfläche, Putenhaltung und Gemüsebau auf Öko-Standards um.

Im Anschluss wird Professor Dr. Andreas Ulbrich, Leiter der AG Growing Knowledge der Hochschule Osnabrück, das Agrarsystem Vertical Farming in den verschiedenen Versionen auf den Prüfstand stellen und zeitgleich aufzeigen, für welche Produkte das System große Chancen bietet. Zudem berichtet Katharina Rudack von der VERAVIS GmbH aus Münster (Nordrhein-Westfalen) über die verschiedenen Facetten der Nachhaltigkeit und die verschiedenen Herausforderungen und Möglichkeiten speziell für die Tierhaltung.

Dass betriebswirtschaftliche Ziele und Nachhaltigkeitsziele keine Gegensätze sind, sondern eine zukunftsweisende Geschäftsidee für die Branche, ist die Motivation von Lutz Decker aus Hohenhameln (Landkreis Peine), der am Nachmittag die Ausrichtung seines Ackerbau- und Milchviehbetriebs mit Biogasanlage auf Klima- und Bodenschutz aufzeigt. Dabei wird er u.a. darlegen, welche Vorteile ein ausgefeiltes Haltungssystem mit genauem Blick auf die Tiergesundheit für die Milchleistung und die Klimabilanz haben könnte.

Im Anschluss werden Dr. Tobias Jorissen und Professor Dr. Guido Recke von der Hochschule Osnabrück die ökonomische Betrachtung hinsichtlich der Reduktion von Pflanzenschutz- und Düngemitteln bewerten. Lutz Wildermann, der von einem landwirtschaftlichen Familienbetrieb im südlichen Emsland stammt, ist landwirtschaftlicher Leiter des Berliner Start-up-Unternehmens Klim und beschäftigt sich mit der Möglichkeit des Geschäftsmodells „Klimaschutz“. Er wird bei der Tagung die Umsetzung von regenerativer Landwirtschaft und Dekarbonisierung aufzeigen.

Die Tagung findet von 9 bis 16 Uhr im Hotel Hennies, Hannoversche Straße 40, statt. Sie ist als eintägige Fortbildung im Rahmen der Förderung der einzelbetrieblichen Beratung (EB) in Niedersachsen und Bremen anerkannt. Die Teilnahmegebühr beträgt 90 Euro (inklusive Getränken und Mittagessen). Eine Anmeldung ist bis zum 6. November hier möglich.

weitere Informationen: LWK Niedersachsen, www.lwk-niedersachsen.de