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BZfE / 11.08.2023
Verpackungsmüll einsparen beim Einkauf
Für Verbraucher schwierig
Pressemitteilung / (Bonn) Wer verpackungsarm einkaufen möchte, macht sich am besten auf den Weg in den Bio-Laden. In klassischen Supermärkten und Discountern sind unverpacktes Obst und Gemüse sowie Mehrweglösungen für Getränke und Frischwaren deutlich weniger verbreitet. Das ist das Resultat eines aktuellen Marktchecks der Deutschen Umwelthilfe (DUH).
Für die Untersuchung wurden stichprobenartig Testbesuche bei zwölf großen Supermarkt-, Discounter- und Biohandelsketten durchgeführt. Im Fokus stand das Angebot in vier Produktkategorien: Obst und Gemüse (zum Beispiel Tomate, Gurke, Apfel), Getränke (zum Beispiel Wasser, Saft, Softdrinks), Milch und Joghurt sowie Lebensmittel an Selbstbedienungs- und Frischetheken (zum Beispiel Backwaren, Käse, Kaffee).
Kein klassischer Supermarkt oder Discounter konnte bei Abfallvermeidung und wiederverwendbaren Verpackungen wirklich überzeugen. Allein die drei Bio-Supermärkte im Test erreichten ein gutes Gesamtergebnis und zeigen, dass ein verpackungsarmer Lebensmitteleinkauf möglich und praktikabel ist. Bei Obst und Gemüse verkauften sie überwiegend unverpackte Ware und boten verschiedene Mehrweglösungen an – etwa bei Getränken oder an der Wurst- und Käsetheke.
In Discountern waren durchschnittlich 60 bis 70 Prozent des Obsts und Gemüses verpackt. Im Allgemeinen wurden Tomate (68 %), Karotte (64 %), Paprika (61 %) und Apfel (53 %) häufiger verpackt verkauft als Banane und Gurke (je 20 %).
Auch beim Angebot an Mehrwegflaschen gibt es noch viel Luft nach oben. In klassischen Supermärkten dominierten Einweggetränkeverpackungen (55 bis 60 %), die bei manchen Discountern sogar die einzige Wahl waren. Bei Milch und Joghurt war selbst im Bio-Handel kaum Mehrweg zu finden.
An Selbstbedienungs- und Frischetheken kann man mit Mehrweglösungen viel Verpackung einsparen, wie wiederverwendbaren Kaffeebechern, Brotbeuteln oder Dosen für Käse und Wurst. Außer im Bio-Handel ist das Mitbringen eigener Mehrwegbehältnisse aber oft nicht oder nur eingeschränkt möglich, erklärt die DUH. In vielen Läden konnte man nur Brot und Backwaren im mitgebrachten Mehrwegbeutel transportieren.
Für viele Verbraucher und Verbraucherinnen ist Nachhaltigkeit beim Lebensmitteleinkauf ein wichtiger Aspekt. „Es darf nicht sein, dass sich ressourcensparend und klimafreundlich verpackte Produkte auf wenige Bio-Supermärkte beschränken. Klima- und Ressourcenschutz müssen in der Breite umgesetzt werden“, erklärt die DUH. Sie fordert konkrete Maßnahmen und verbindliche gesetzliche Regelungen, um Abfallvermeidung und nachhaltige Verpackungen zu fördern.
Kontakt: Bundeszentrum für Ernährung, www.bzfe.de