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Gerstenernte, © ballensilage.com
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AbL / 31.07.2024
AbL fordert von BayWa: Jetzt die Belange der Bauernschaft nach vorne stellen

Es muss Aufklärung folgen

Pressemitteilung / (Hamm) Der Finanzbedarf der BayWa AG beläuft sich auf 500 bis 600 Millionen Euro bis September, um die nächsten 12 Monate zu sichern. Insgesamt werden in den Medien als Finanzschulden 5,4 Mrd. Euro genannt plus noch weitere hohe Verbindlichkeiten.

Lucia Heigl, stellvertretende AbL-Vorsitzende aus Bayern, sagt:

„Für die AbL ist es erschütternd zu sehen, wie katastrophal es um die Finanzen der BayWa steht. Wir Bäuerinnen und Bauern sind gerade mitten in der Ernte und wissen nicht mal, ob unser Erntegut überhaupt bezahlt wird, wenn wir an die BayWa liefern. Außerdem ist auch völlig unklar, ob wir Zugriff auf unsere Gelder haben, die im Rahmen von An- und Verkäufen bei der BayWa noch offen sind. Bei dieser astromischen Summe der Finanzschulden ist es kaum vorstellbar, dass diese Krise nicht schon früher absehbar gewesen sein soll. Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes ist im Aufsichtsrat der BayWa und sollte die Zahlen kennen. Er hat uns Bäuerinnen und Bauern zu keinem Zeitpunkt gewarnt. Aus unserer Sicht müssen folgende Fragen unmittelbar geklärt werden: Wie werden die Gelder und die Bezahlung der Ernten von uns Bäuerinnen und Bauern sichergestellt? Funktionieren eigentlich die internen Kontrollmechanismen dieses Konzerns? Hätte diese Krise abgewendet werden können? Wer ist dafür verantwortlich? Durch diese heftige Krise des Agrarkonzerns sind auch zahlreiche bäuerliche Höfe finanziell bedroht. Der Bauernverband sitzt in verschiedenen Gremien der Genossenschaften etwa auch der größten Molkerei Deutschen Milchkontor. Wie bei der BayWa ist er auch dort nicht seiner Aufgabe nachgekommen bäuerliches Kapital und Einkommen zu schützen, sondern hat auf Exportorientorientierung mit Billigware gesetzt, statt sich für kostendeckende Erzeugerpreise stark zu machen. Um bäuerliche Betriebe zu stärken, sind dezentrale Strukturen und regionale Wertschöpfungsketten zielführend.“

weitere Informationen: AbL / Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V., www.abl-ev.de