Folienentsorgung

Folienentsorgung


Nach der Verfütterung eines Siloballens bleibt Abfall in Form von Stretchfolien und Ballennetzen bzw. Netzersatzfolien zurück, der entsorgt werden muss.

Woraus besteht Wickelfolie?

Stretchfolien für Siloballen, wie auch die meisten anderen Erntefolien, werden aus dem Kunststoff PE (Polyethylen) hergestellt. Um die gewünschten Produkteigenschaften zu erreichen, werden den PE-Granulaten bei der Folienherstellung verschiedene Zusätze beigemengt. Dazu zählen u.a. Farbstoffe, UV-Stabilisatoren und Klebstoffen.

Der Lebensweg der Stretchfolie

Nach dem Wickeln der Ballen kommt der Folie die Aufgabe zu, den Inhalt der Siloballen vor Luftzutritt von außen zu schützen. Während der Lagerdauer wird die Folie von Wind und Wetter beansprucht. Ist der Ballen verfüttert, bleibt die Folie mitsamt dem Wickelnetz verschmutzt und zerschnitten zurück. In der Regel findet sie dann früher oder später den Weg in eine Müllverbrennungsanlage. Bei der Verbrennung der Folien entstehen überwiegend ungiftiges Wasser und Kohlendioxid / CO2.

Recycling als Option?

Eine Alternative zur Verbrennung stellt das Recyling der Stretchfolien dar. Dem stehen allerdings einige praktische Gründe im Wege. Zunächst kommen pro Betrieb nur verhältnismäßig kleine Mengen an Folie zusammen. Geht man von einer Materialmenge von ca. 1 kg pro Ballen aus, sammeln die meisten Betriebe im Jahr kaum mehr als 100 kg Folie. Ein weiteres Problem stellen die Verschmutzungen der Folie durch Futtermittel und Erdanhaftungen dar.

Agrarfolien, © RIGK
Agrarfolien, © RIGK

Legt man eine Gesamtmenge an jährlich 10.000 tons verkaufter Folie in Deutschland zugrunde und rechnet mit ca. 410 Landkreisen bzw. kreisfreien Städten, so fallen pro Landkreis / kreisfreie Stadt jährlich gerade 24 Tonnen an Material an. Um diese Folie zu recyceln müsste der Landwirt die gesammelte Folie konsequent einem Recyclingunternehmen andienen oder von einem solchen abholen lassen. Das gestaltet sich in der der Praxis schwierig. Dennoch gibt es Unternehmen der Privatwirtschaft, die Systeme zur Abholung und Verwertung von Folien eingerichtet haben. So ist der ERDE-Service (Erntekunststoffe Recycling Deutschland) der RIGK GmbH eine Initiative privatwirtschaftlicher Unternehmen zur Sammlung und Verwertung von Erntekunststoffen wie Stretchfolien, Siloabdeckfolien und anderen Produkten. Lohnunternehmen und landwirtschaftliche Betriebe können Folien an Sammelstellen abgeben. Die Folien werden recycelt.

Weitere Möglichkeiten der Entsorgung

Stretchfolien tragen keinen gelben Punkt und gehören daher nicht in die gelbe Tonne. Viele Folien werden daher den kommunalen Entsorgern angedient oder aber (an Stichtagen) bei Genossenschaften, Landhändlern oder auch Maschinenringen abgegeben. Diese führen sie dann einer geregelten Entsorgung zu.

Ballennetze

Rundballennetze bestehen ebenfalls meist aus PE, dem Additive beigemischt worden sind. Hinweise zur Entsorgung geben die kommunalen Entsorgungsunternehmen.