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Anbindestall, © ballensilage.com
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Bayerischer Bauernverband / 31.10.2023
„Rettet Berta vor dem Schlachthof und Kleinbauern vor dem Aus!“

Bäuerinnen und Bauern in ganz Bayern warnen vor Folgen des geplanten Tierschutzgesetzes

Pressemitteilung / (München) Die Landwirtschaft in Bayern ist geprägt durch vergleichsweise kleine Bauernhöfe und die Milchviehhaltung. Oft stehen nur wenige Kühe im Stall, viele Tiere sind im Sommer auf der Weide, auf Almen oder Alpen. Doch genau diese Bauernhöfe und diese Kühe sind in Gefahr!

Aktuellen Plänen aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium zufolge soll es künftig generell verboten sein, „Tiere angebunden oder anderweitig fixiert zu halten“. Eine solche Regelung im neuen Tierschutzgesetz würde auch für die Kombinationshaltung gelten, bei der sich Rinder zeitweise auf Almen, Alpen und Weiden sowie in Laufhöfen oder Strohboxen bewegen können.

Am Samstag, 28. Oktober 2023 haben bei Aktionen des Bayerischen Bauernverbandes Bäuerinnen und Bauern in ganz Bayern unter dem Motto „Rettet Berta vor dem Schlachthof und Kleinbauern vor dem Aus!“ gegen den drohenden Verlust von bäuerlichen Strukturen und Biodiversität demonstriert. Dabei steht Berta stellvertretend für jede dritte Kuh in Bayern und jeden zweiten Milchviehbetrieb: Im Freistaat wären mehr als 13.000 Kleinbauern betroffen.

„Ein Um- oder Neubau von Ställen ist oft nicht möglich. In den allermeisten Fällen bliebe im Falle eines Verbotes nur die Aufgabe der Milchviehhaltung. Die Kühe müssten verkauft und geschlachtet werden. Da viele Wiesen nicht mehr genutzt und erhalten werden könnten, würde gemeinsam mit den Bauernhöfen und Kühen auch Artenvielfalt und Kulturlandschaft verschwinden“, warnt Günther Felßner, Präsident Bayerischen Bauernverbandes. Felßner. „Die Berliner Verbote drohen die Landwirtschaft und die Landschaft für immer zu verändern. Das können und dürfen wir nicht zulassen!“

Der Bayerische Bauernverband wehrt sich deshalb gegen das Verbot von Anbinde- und Kombinationshaltung und sammelt Unterschriften für den Erhalt der Kombinationshaltung mit 120 Tagen Bewegung im Jahr und einen gangbaren und nachhaltigen Weg der Weiterentwicklung der Ställe. „Die Frist von fünf Jahren ist deutlich zu kurz. Den Familien muss die Zeit gegeben werden, eine gezielte Beratung zu erhalten, eine Übergabe zu regeln oder einen Weiterentwicklungsschritt wie Umbau, Neubau oder Umnutzung zu beantragen und durchzuführen!“, fordern Bauernpräsident Günther Felßner und der Bauernverband.

Wer die Kleinbauern und ihre Milchkühe unterstützen will, kann sich unter www.BayerischerBauernVerband.de/Rettet-Berta informieren und an einer Unterschriftenaktion gegen die geplante Regelung teilnehmen.

weitere Informationen: Bayerischer Bauernverband, www.bayerischerbauernverband.de